VORURTEILE ÜBERWINDEN: 5 FAKTEN ÜBER MEDIZINISCHES CANNABIS UND IHRE TATSÄCHLICHE RELEVANZ
Cannabis und sein medizinischer Einsatz gehören zu den gesellschaftlich brisantesten Themen unserer Zeit, das stark polarisierend wirkt. Während die medizinische Fachwelt zahlreiche Beweise für das therapeutische Potenzial der Pflanze vorgelegt hat, scheinen einige Menschen und Personengruppen nicht in der Lage zu sein, das sprichwörtliche Bild des Kiffers ins Wanken zu bringen. Mit dem Gütesiegel der U.S. Food and Drug Administration (FDA) für das weltweit erste aus Cannabis gewonnene Medikament verändert sich dies nun jedoch endgültig. Und es verändert sich zum Guten. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die 5 hervorstechendsten Vorurteile, die wir am häufigsten von Investoren hören. Wir beleuchten auch den Aspekt, wie Cannabis unserer Meinung nach, zu einer „Quelle des Guten“ werden kann und welche Möglichkeit Investoren haben, ihre Assets auf diesen Bereich auszurichten.
1) Medizinischer Cannabis ist ein rein nordamerikanisches Phänomen.
Das stimmt nicht. Medizinischer Cannabis hat eigentlich einen sehr britischen Hintergrund. Tatsächlich hat das britische Unternehmen GW Pharma in den letzten Jahren den Maßstab für die Branche gesetzt. Ihr bahnbrechendes Medikament, Epidiolex, das heute sowohl von der FDA als auch von der Europäischen Arzneimittelagentur zur Behandlung von zwei seltenen Formen der Epilepsie bei Kindern (Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom) zugelassen ist, hat dazu geführt, die medizinische Anwendung von Cannabinoiden (insbesondere Cannabidiol oder CBD) zu validieren.[1] Es hat auch zu einer phänomenalen Rallye des Aktienkurses des Unternehmens geführt, da es seine Einnahmen von 16 Millionen USD im Jahr 2018 auf über 300 Millionen USD im Jahr 2019 steigern konnte.[2] Diese positive Branchendynamik hat eine Innovationswelle in der gesamten pharmazeutischen Wertschöpfungskette ausgelöst. Die nachstehende Tabelle veranschaulicht dies.
2) Wir sind noch Jahre davon entfernt, dass aus Cannabis gewonnene Arzneimittel zur Anwendung kommen werden.
Ganz und gar nicht. Während die obige Liste Drogen hervorhebt, die sich derzeit in der Entwicklung befinden, gibt es bereits Drogen, die aktiv zum Einsatz kommen. Es gibt wie erwähnt Epidiolex aber auch andere wie etwa Marinol und Syndros gegen Magersucht und Cesamet gegen neuropathische/chronische Schmerzen, die alle entweder eine pflanzliche oder synthetische Form von Cannabinoiden oder Cannabinoid einsetzen.
3) Cannabis ist eine Modeerscheinung. Kein strukturelles Thema, das durch entsprechenden Rückenwind gestärkt wird.
Ganz und gar nicht. Untersuchungs- und Datenauswertungen belegen, dass der weltweite Markt für medizinisches Cannabis bis zum Jahr 2026 voraussichtlich ein finanzielles Potenzial von 148,35 Milliarden US-Dollar repräsentieren wird.[3] Wir halten diese Zahl für moderat bemessen. Nicht nur, weil wir hinsichtlich des therapeutischen Potenzials von Cannabinoiden wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) noch „kaum an der Oberfläche gekratzt“ haben, sondern auch, weil noch viele Potenziale bisher unerkannt sind. Gerade in letzter Zeit haben wir viel über weniger bekannte Cannabinoide wie Cannabigerol (CBG), Cannabinol (CBN) und Cannabichromene (CBC) erfahren. Und das ist erst der Anfang, enthält doch die Cannabispflanze über 100 verschiedene Cannabinoide.
4) Kann Cannabis eine „Kraft des Guten“ sein?
Ganz bestimmt. Medizinisches Cannabis bietet die einzigartige, praktikable und skalierbare Lösung für die globale Opioidkrise. Die häufigste Verwendung für Opioide sind chronische Schmerzen, und das ist gleichzeitig auch die häufigste Verwendung von medizinischem Cannabis. Nach Angaben des U.S. Centre of Disease Control and Prevention werden die wirtschaftlichen Gesamtkosten für den Opioidmissbrauch auf 78,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Sie schätzen auch, dass täglich 130 Menschen an Opioidmissbrauch sterben, 40 % davon in Folge der Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten auf Opioidbasis. Cannabis hat das Potenzial, diese Statistiken positiv zu verändern.[4]
Andere Möglichkeiten, wie Cannabis sich als „eine Kraft des Guten“ erweisen kann, ist die Tatsache, dass speziell in dieser Industrie Arbeitsplätze geschaffen werden (und das unter Berücksichtigung von Vielfalt und Integration), Steuereinnahmen für einzelne Staaten generiert werden (Colorado erwirtschaftete allein im vergangenen Jahr etwa 1 Milliarde USD an Steuereinnahmen im Zusammenhang mit Cannabis) sowie die Kriminalitätsrate in diesem Bereich zu reduzieren.
5) Es gibt keine Möglichkeit, an der Entwicklung dieses Marktes nur aus reinem Interesse zu partizipieren.
Doch, die gibt es. Investoren haben heute die Möglichkeit, nur am Wachstum des medizinischen Cannabis-Potenzials zu partizipieren. Mit unserem ETF haben wir ein maßgeschneidertes Portfolio von Unternehmen aufgebaut, die diese Chancen am besten repräsentieren. Diese Unternehmen sind in der Lage, in signifikanter Weise vom globalen Trend hin zu medizinischem Cannabis, zu profitieren. Noch wichtiger ist jedoch die Art und Weise, wie Anleger ihre Assets effektiv einsetzen können. Das Investieren in medizinische Cannabisunternehmen bietet Investoren die Möglichkeit, jene Unternehmen zu unterstützen, die daran arbeiten, Patienten, für die es keine praktikablen Behandlungsmöglichkeiten gibt, hilfreiche Alternativen anbieten zu können. Aus diesem Grund glauben wir, dass Investitionen in medizinisches Cannabis das Potenzial haben, eine effektive Wirkung zu erzielen.
Verwandter ETF
BLUM: Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF
References:
[1] Motley Fool, “GW Pharmaceuticals Is Picking Up Steam in 2020”, June 2020. Available at: https://www.fool.com/investing/2020/06/05/gw-pharmaceuticals-is-picking-up-steam-in-2020.aspx
[2] Market Beat, “GW Pharmaceuticals”, June 2020. Available at: https://www.marketbeat.com/stocks/NASDAQ/GWPH/
[3] Reports and Data, “Medical Marijuana Market to Reach USD 148.35 Billion by 2026 | Reports and Data”, May 2019. Available at: http://www.globenewswire.com/news-release/2019/05/20/1829108/0/en/Medical-Marijuana-Market-To-Reach-USD-148-35-Billion-By-2026-Reports-And-Data.html
[4] Health Europa, “How medical cannabis can help fight against the US opioid crisis”, March 2020. Available at: https://www.healtheuropa.eu/how-medical-cannabis-can-help-fight-against-the-us-opioid-crisis/98482/