Der Haustiermarkt: weitgehend unbeachtete Chance in Zeiten des Umbruchs
Wenn Sie heutzutage an thematische Investitionen denken, kommen Ihnen wahrscheinlich sofort die Themen Technologie oder Nachhaltigkeit in den Sinn. Und es steht außer Frage, dass diese Themen Gelegenheiten darstellen, solche Projekte zu unterstützen, die unser eigenes Leben und das zukünftiger Generationen verbessern.
Da vorzugsweise Klimawandel und andere wichtige soziale Themen immer wieder auf den Titelseiten erscheinen, laufen eine Reihe weiterer Megatrends Gefahr, aus dem Blickfeld zu geraten.
Nehmen wir beispielsweise unsere uralte Faszination für Haustiere. Die Zahl der Menschen, die Haustiere besitzen, steigt weltweit an. In einigen Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, gibt es inzwischen mehr Familien mit Haustieren als Familien mit Kindern. Gleichzeitig geben wir aber auch viel mehr für die Tiere aus, die wir in unsere Obhut nehmen.
Egal, ob es sich um das Futter, das wir ihnen geben, das Spielzeug, das wir ihnen kaufen, die tierärztliche Versorgung, die wir ihnen zukommen lassen oder die Versicherungsprämien handelt, die wir für sie zahlen – wir sorgen uns mehr um unsere vier- oder zweibeinigen Gefährten als je zuvor. Und in einer Welt, in der es immer schwieriger wird, den Preis zu bestimmen, wird sich dieser Trend noch verstärken.
Nicht länger nur Reste-Essen
Um ein Gefühl für das Ausmaß des Trends zur Haustierhaltung zu bekommen, sollte man sich vor Augen führen, dass der Anteil der Haustierbesitzer in nur drei Jahrzehnten von 56 auf 68 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der Haustierbesitzer in den USA übersteigt die Zahl derer, die Kinder haben, um das Zweifache.
Das sind die Gründe
Wie zu erwarten war, führt die Alterung der Bevölkerung dazu, dass sich immer mehr Menschen ein Tier zulegen – sei es aus Sicherheitsgründen, für das persönliche Wohlbefinden oder weil sie die Gesellschaft eines ständigen Begleiters wünschen.
Der bei weitem größte Treiber dieses Marktes sind allerdings die Generation der Millennials. Laut einer Studie von Morgan Stanleys AlphaWise machen jüngere Haushalte in den USA mittlerweile 62 Prozent aller Haustierbesitzer aus. Und das ist noch nicht alles: Laut Morgan Stanley planen fast zwei Drittel der 18- bis 34-Jährigen, sich in den nächsten fünf Jahren ein Heimtier anzuschaffen.
All dies ergibt bedeutet ein äußerst attraktives Szenario zugunsten der Thematik der Haustierhaltung, das – an und für sich – diese Branche insgesamt sehr begünstigen sollte. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese jüngeren Tierhalter auch viel mehr für ihre Tiere ausgeben.
Laut derselben Studie sind 69 Prozent der amerikanischen Haushalte der Meinung, dass ihre Haustiere unentbehrliche Familienmitglieder sind. Und nicht nur das: Nach Angaben unseres thematischen Forschungspartners Euromonitor geht man davon aus, dass die durchschnittlichen Haushaltsausgaben pro Tier bis zum Jahr 2025 von heute rund 1.000 Dollar auf etwa 1.300 Dollar pro Jahr steigen werden. Bis 2030 wird dann ein weiterer Anstieg auf 2.000 Dollar pro Haustier und Jahr erwartet.
Ob es eine gute Idee ist, sich zur Finanzierung seines tierischen Lieblings zu verschulden? Dies zu untersuchen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Tatsache ist jedoch, dass die dynamische Entwicklung, in der die Kosten für die Haustierhaltung nicht nur in jedem Jahr seit 1994 gestiegen sind und sich damit als rezessionssicher erwiesen haben, zu einer Situation führt, in der der Markt bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 275 Mrd. US-Dollar erreichen wird. Zum Vergleich: Das ist deutlich mehr als das Doppelte der Ausgaben, die für 2021 prognostiziert werden.
US Pet Care Industry Expenditure 1994-2021 (in $USD billions)
Wie kann man diese Riesenchance für sich am besten nutzen?
Der Rize Pet Care UCITS ETF investiert in Unternehmen, die in der boomenden Haustierbranche tätig sind und setzt dabei auf eine Reihe von Trends, von denen drei im Folgenden beschrieben werden:
1. Die Vermenschlichung
Laut einer Umfrage von Euromonitor ist der Anteil der Menschen, die ihre Haustiere als lieb gewonnene Familienmitglieder betrachten, in den letzten Jahren gestiegen und nimmt weiter zu.
Warum?
Immer mehr junge Menschen entscheiden sich dafür, erst später im Leben Kinder zu bekommen und die Adoption von Haustieren hat sich als eine Art Zwischenstation auf ihrer „Reise ins Leben“ erwiesen.
Darüber hinaus ist ein allgemeiner Rückgang der Kernfamilie zu beobachten, was immer mehr Einpersonenhaushalte dazu veranlasst, sich Tiere anzuschaffen.
Beide Entwicklungen führen dazu, dass wir immer mehr Geld für unsere Haustiere ausgeben – sei es für Futter, Pflege, Vitamine und Probiotika oder sogar für Spas und Hotels.
2. Premiumisierung
Wie bereits erwähnt, sind die Millennials entscheidend in Bezug auf das Wachstum in der Haustierhaltung, sie kümmern sich zudem ernsthaft um ihre Tiere.
Gleichzeitig haben diese Menschen jedoch auch den größten Teil ihres Lebens in Zeiten wirtschaftlicher Krisen verbracht. Daraus ergibt sich eine Chance in Form der Kombination aus Qualität und Prestige .
Dabei werden Produkte bevorzugt, die alle Eigenschaften aufweisen, die man sich für seine Haustiere wünscht: sie sind natürlich, biologisch, frei von GVO und so weiter. Und sie werden zudem unter Markennamen und nicht unter Fremdmarken verkauft.
Wir bewegen uns also weg vom traditionellen Dosenfutter, das stark industriell verarbeitet ist, hin zu einem Produkt, das wir sogar selbst essen würden.
3. Der elektronische Handel und der digitale Lebensstil
Der Aufstieg des elektronischen Handels hat nicht nur Amazon zur globalen Macht verholfen, sondern auch den Trend hin zu einer verbesserten Haustierpflege begünstigt.
Wir haben bereits erlebt, dass reine Online-Marken wie “The Farmer’s Dog” im Vereinigten Königreich alltäglich geworden sind, was nicht zuletzt auf das durch das Leben im Lockdown zurückzuführen ist.
Darüber hinaus wird erwartet, dass der elektronische Handel in den kommenden Jahren diesen Markt immer stärker treiben wird.
Wie die nachstehende Grafik zeigt, könnten den Erwartungen zufolge bis 2025 etwa ein Drittel aller Käufe im Bereich der Haustierpflege über den Online-Kanal abgewickelt werden.
Fünf Jahre zuvor waren es lediglich ein Fünftel der Käufe.
Ecommerce and store-based share of global pet care retail sales from 2015 to 2020 with a forecast from 2021 to 2025
Auf vier stabilen Füssen
Die Haustierbranche ist eine Branche, die deutlich mehr Beachtung verdient. Wie die hier skizzierte Dynamik zeigt, handelt es sich jedoch auch um eine Branche, in der eine Reihe von aufstrebenden Unternehmen über Preisgestaltungsmacht in einem Bereich verfügen, in dem die Nachfrage zweifellos wächst.
Der Schlüssel zum Erfolg könnte darin liegen, von Anfang an dabei zu sein.
Verwandter ETF:
KATZ: Rize Pet Care UCITS ETF