So Geht Der Kauf

          Vom Gras zur Blume: Warum der medizinische Cannabissektor aufblühen wird

          In der Welt des medizinischen Cannabis hat sich in den vergangenen Jahren viel zum Positiven verändert.

          Die therapeutischen Vorteile der Substanz werden von den Fachleuten im Gesundheitswesen zunehmend akzeptiert. Durch die zunehmende Etablierung von Cannabis in weiten Teilen der Bevölkerung – insbesondere in Nordamerika – sind die Bewertungen vieler Unternehmen dieses Sektors in die Höhe geschnellt.

          Doch da nun viele weitere Länder ihre regulatorische Haltung zur medizinischen Verwendung von Cannabis prüfen, ist der Zug für Investoren noch lange nicht abgefahren: Es zeichnen sich eine Reihe von wichtigen politischen Durchbrüchen an Horizont ab. Daher sind wir der Überzeugung, dass sich die Investitionsmöglichkeit der Cannabispflanze noch im Anfangsstadium befinden könnte..

           

          Cannabis-Sektor braucht Sicherheit – für Unternehmen und Investoren

          In den letzten zehn Jahren wurde viel geforscht und immer mehr Ergebnisse deuten darauf hin, dass die aktiven Inhaltsstoffe im Hanf, die so genannten Cannabinoide, eine Reihe von therapeutischen Wirkungen haben.

          Diese chemischen Stoffe interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System – jenem Teil des menschlichen Nervensystems, das auf Cannabinoide anspricht. Auf diese Weise sollen sie bei der Behandlung von Schmerzen und Angstzuständen bis hin zu Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose und Epilepsie wirksam sein.

          Aufgrund dieser Vorteile existieren inzwischen weltweit eine Vielzahl von zugelassenen, medizinischen Cannabisprodukten, die in Apotheken erworben werden können. Dazu gehören unter anderem Sativex (ein Mundspray zur Behandlung von Muskelkrämpfen), Dronabinol und Nabilon (zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie) sowie zahlreiche Cannabisöle.

          Allein in den USA haben nunmehr 248 Millionen Menschen – also 75 Prozent der Bevölkerung – Zugang zu irgendeiner Art von legalisiertem Cannabis.[1] Diese beeindruckende Zahl darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Wahrheit Liberalisierung, Entkriminalisierung und Legalisierung der Substanz längst nicht so weit vorangeschritten ist, wie sie es hätten sein können.

          Stattdessen wurde der Sektor wiederholt durch falsche Meldungen, konkurrierende Agenden und regulatorische Hürden behindert. Die daraus resultierende Ungewissheit hat nicht nur das Wachstum der Cannabisaktien gebremst, sondern auch viele potenzielle Investoren abgeschreckt.

          248m people live in states with some form of legalised access to high-THC cannabis

          Nordamerika liberalisiert den Markt – Europa, insbesondere Deutschland könnte aufholen

          Die gute Nachricht ist, dass sich dies nun zu ändern scheint.

          Allein in den letzten sechs Monaten wurden mehrere Reformen auf den Weg gebracht, die eine solide Grundlage für die beschleunigte Expansion von medizinischem Cannabis bilden.

          In den Vereinigten Staaten zum Beispiel kündigte Präsident Biden im Oktober an, dass er alle Personen, die wegen einfacher Fälle von Cannabisbesitz auf Bundesebene verurteilt wurden, begnadigen werde.[2] Dies spiegelt die Politik auf bundesstaatlicher Ebene wider: Schon in 31 US-Bundesstaaten wird der Besitz kleiner Mengen von Cannabis nicht mehr strafrechtlich verfolgt oder kriminalisiert. [3]

          Im selben Monat kündigte der US-Präsident zudem an, dass er eine Überprüfung der Einstufung von Cannabis auf Bundesebene beschleunigen werde. [4]

          Derzeit ist die Pflanze dort als Droge der Kategorie 1 eingestuft – und befindet sich somit in der gleichen Kategorie wie schwere Betäubungsmittel wie Heroin. Biden hat jedoch eine beschleunigte Überprüfung dieser Einstufung gefordert, was im Falle einer Neueinstufung zu einem sofortigen Anstieg des Wertes der US-Cannabisaktien zur Folge hatte.

          In der Zwischenzeit – und das ist vielleicht die bemerkenswerteste Entwicklung – hat Biden auch das erste eigenständige Bundesgesetz zur Cannabisreform in der Geschichte der USA unterzeichnet.

          Das im Dezember 2022 erlassene Gesetz namens „Medical Marijuana and Cannabidiol Research Expansion Act“, gibt dem US-Justizminister 60 Tage Zeit, um einen bestimmten Antrag eines Antragstellers auf Cannabisforschung entweder zu genehmigen oder zusätzliche Informationen anzufordern. [5]

          gavel, USA flag, court, legal system

          Damit wird ein effizienterer Weg für Forscher geschaffen, die große Mengen an Cannabis anfordern. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die therapeutischen Vorteile der Substanz zu verstehen und Millionen von Menschen, die Behandlung benötigen, zu helfen.

          Auch in Europa sehen wir Fortschritte, wenngleich die Cannabispolitik dort hinter Nordamerika zurückbleibt, da sie sich eher auf die Entkriminalisierung als auf die vollständige Legalisierung konzentriert.

          Im November stellte die Bundesregierung Pläne vor, den Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabis bis 2024 zu entkriminalisieren.[6] Gleichzeitig kündigte sie an, den Verkauf der Substanz an Erwachsene auf einem kontrollierten Markt für Freizeitzwecke zu erlauben.

          Die Verwirklichung dieser Pläne käme der liberalsten Cannabispolitik im gesamten Handelsraum gleich und dementsprechend dürften Deutschlands Nachbarstaaten diese Entwicklung genau beobachten. Wir werden abwarten müssen, ob sie diesem Beispiel folgen.

           

          Veränderte Einstellung wurzelt in lukrativen finanziellen Erwartungen

          Abgesehen von der Möglichkeit, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mit Cannabis besser behandeln zu können, verdeutlichen die oben genannten Beispiele eine veränderte Einstellung, deren eigentliche Wurzel schlicht im zu erwartenden finanziellen Erfolg liegt.  In anderen Worten gesagt haben Politiker und Gesetzgeber erkannt, dass die Legalisierung von Cannabis – sowohl für medizinische Zwecke als auch für den Freizeitkonsum – zahlreiche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.

          Allein der Markt für medizinisches Cannabis in den USA erwirtschaftete im Jahr 2020 8,5 Milliarden US-Dollar – eine Summe, die bis 2025 [7] voraussichtlich auf über 16 Milliarden Dollar anwachsen wird. Sollte der derzeitige politische Kurs beibehalten werden, dürften diesen wirtschaftlichen Zahlen über längere Zeiträume noch weiter wachsen.

          Medical cannabis market projected Revenue 2020-2025

          Das ist natürlich erfreulich für jede Volkswirtschaft, daneben aber auch von Vorteil für die Investoren.

          Denn je mehr Spielraum medizinische Cannabisaktien gewinnen, desto größer ist auch die potenzielle Stärke ihrer Bilanzen. Unter anderem kann dies im Laufe der Zeit sowohl zu einem Bewertungswachstum als auch zu Aktionärsrenditen in Form von Dividenden und Rückkäufen führen.

          Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Performance der medizinischen Cannabisaktien in den letzten Jahren, entsprechend den sich ständig ändernden Aussichten des Sektors und dem Zögern der Regulierungsbehörden, Schwankungen unterlag. Da sich jedoch weltweit die Zeichen für eine Liberalisierung mehren, sehen wir für die kommenden Monate und Jahre die Möglichkeit einer geringeren Volatilität und eines beschleunigten Wachstums am Horizont.

           

          Verwandter ETF

          BLUM: Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF

           

          Verweise:

          [1] New Frontier Data, 2022 US Cannabis Report

          [2] Politico, “​​Biden pardons marijuana offenses, calls for review of federal law”, Oktober 2022. Aufrufbar unter: https://www.politico.com/news/2022/10/06/biden-to-pardon-marijuana-offenses-call-for-review-of-federal-law-00060796

          [3] Ebd.

          [4] Ebd.

          [5] Forbes, “Biden Will Sign Medical Marijuana Research Bill”, November 2022. Aufrufbar unter: https://www.forbes.com/sites/ajherrington/2022/11/21/biden-will-sign-medical-marijuana-research-bill/?sh=2edaf0552e0c

          [6] Politico, “Germany’s plan to legalize cannabis is out. Here’s what it says”, Oktiber 2022. Aufrufbar unter: https://www.politico.eu/article/germany-burkhard-blienert-eu-drugs-plan-to-legalize-cannabis-is-out-heres-what-it-says/

          [7] New Frontier Data, 2022 Global Medical Cannabis & Pharmaceuticals Report.

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