So Geht Der Kauf
          Cybersecurity and Data Privacy

          Warum Engagement in Cybersicherheit 2023 unverzichtbar ist

          6 March 2023

          Lassen Sie uns zunächst eines feststellen: Cybersecurity-Aktien erlebten 2022 ein schwieriges Jahr. Die Zinserhöhungen lösten einen breiten Ausverkauf aus, bei dem vor allem Technologieaktien mit langer Laufzeit (zinssensitive Aktien) an Wert verloren. Aber Cybersicherheit ist nur ein Aspekt der Technologie und verfolgt eine eigene Dynamik, die von den Anlegern möglicherweise übersehen wurde. In diesem Beitrag gehe ich auf die folgenden Punkte ein:

          1. Was waren die Herausforderungen für Technologiewerte, einschließlich Titel aus dem Bereich der Cybersicherheit?
          2. Welche relativen Wachstumschancen bieten sich Anlegern aktuell im Bereich Cybersicherheit?
          3. Kann eine hohe Umsatzreinheit das Engagement in zukünftiges Wachstum im Bereich Cybersicherheit optimieren?

           

          1. Was waren die Herausforderungen für Technologieaktien? 

          Die nachlassende Nachfrage hat zu Bedenken hinsichtlich des Umsatzwachstums geführt

          Wenn Unternehmen Massenentlassungen ankündigen, ist dies in der Regel eine Reaktion auf die Besorgnis über eine sich abschwächende Wirtschaft und die dadurch nachlassende Nachfrage durch Verbraucher. Mitte des Jahres 2022 begannen die Entlassungen im Technologiesektor, die sich seitdem intensiviert haben. Dieser Trend ist mittlerweile so weit verbreitet, dass eine Website, Crunchbase, einen Entlassungs-Tracker für den Technologiesektor eingerichtet hat. Laut diesem Tracker wurden im Jahr 2023 – und zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts sind es erst sechs Wochen – bereits über 70.000 Arbeitnehmer im Technologiesektor entlassen, darunter allein 6650 beim Computerhersteller Dell.[1] Ein interessanter Umstand, auf den wir später noch eingehen werden, ist der geringe Anteil von Cybersicherheitsunternehmen in diesem Entlassungs-Tracker. 

          In den letzten Monaten haben einige Unternehmen von den sinkenden Erwartungen für die Verbraucherausgaben gesprochen. In der Cybersicherheitsbranche hat F5 Networks kürzlich seine Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 bekannt gegeben und in dem Zuge verlautbart, dass man eine „allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, strengere Budgetkontrollen und eine Zurückhaltung bei den Ausgaben“ feststelle und dass mehrjährige Software-Abonnementmodelle wie das von F5 am stärksten davon betroffen seien.[2] Das Unternehmen hatte bei seinen globalen Dienstleistungen mit einem schwachen Umsatzwachstum gerechnet und meldete schließlich ein Wachstum von 5 Prozent im Jahresvergleich, während das Wachstum der Softwareeinnahmen 3 Prozent betrug. Analysten gehen jedoch davon aus, dass diese Kennzahlen im zweiten Quartal 2023 auf 6 bzw. 15 Prozent steigen werden. Der Gesamtumsatz von F5 Networks von 700 Millionen US-Dollar im ersten Quartal (2 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr) entsprach genau den Prognosen der Analysten, obwohl das Unternehmen für 2023 ein Umsatzwachstum von 9 bis 11 Prozent erwartet.

          Der IT-Riese Microsoft hat sich kürzlich in ähnlicher Weise geäußert und erklärt, angesichts der makroökonomischen Unsicherheit Vorsicht walten wollen zu lassen. Am 18. Januar kündigte man zu dem 10.000 Entlassungen – rund 5 Prozent der ganzen Belegschaft – an. Es ist also verständlich, dass all dies die Umsatzprognosen für die kommenden Quartale in Frage stellt.

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          Zinssätze

          Seit Anfang 2022 werden die Zinssätze von Zentralbanken kontinuierlich angehoben. In der Pandemie-Ära schien es, als ob viele Fundamentaldaten nichts mehr zählten und unrentable und spekulative Wachstumswerte in die Höhe schossen. Nun befinden wir uns in der Phase der geldpolitischen Straffung. Angesichts eines US-Leitzins, der derzeit zwischen 450 und 475 Basispunkten liegt und noch weiter steigen wird, werden viele Unternehmen ihre Schulden refinanzieren und dabei wahrscheinlich höhere Zinskosten tragen müssen. Dies kann es aktuell unrentablen Unternehmen deutlich schwieriger machen, rentabel zu werden und es bereits rentablen Unternehmen erschweren, ihr künftiges Wachstum zu finanzieren.

          Die oben genannten Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Einnahmen und Erträge im Technologiesektor vor Herausforderungen stehen. Im März 2022 wurde für den Technologiesektor ein Wachstum von 8,6 Prozent im Jahr 2023 erwartet.[3] Im Laufe des Jahres ist diese Zahl gesunken. Im Juni war sie auf 7,9 Prozent gesunken, und zum Jahresende lag sie bei 3,7 Prozent. Für den gesamten Technologiesektor wird nun ein EPS (earnings per share)-Wachstum von (nur mehr) rund 3,5 Prozent im Jahr 2023 prognostiziert, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Cybersicherheit nur einen kleinen Teil davon ausmacht.

           

          2. Wo liegen die relativen Wachstumschancen für Anleger im Bereich Cybersicherheit?

          Die Cybersicherheit ist von den zahlreichen Entlassungen in der allgemeinen Technologiebranche weitgehend verschont geblieben

          Bei einem Blick auf die letzten Ergebniszahlen von Microsoft wird eines deutlich: Der Umsatz des Technologieriesen wird aufgrund von Rückgängen auf dem PC- und Cloud-Markt relativ flach sein, aber ungeachtet dessen wächst das Sicherheitsgeschäft weiterhin von Jahr zu Jahr an. Die 10.000 Entlassungen, die Microsoft in letzter Zeit vorgenommen hat, betreffen keine Mitarbeiter im Bereich Cybersicherheit. Auch das Unternehmen IBM kündigte am 25. Februar die Entlassung von 3900 Mitarbeitern an, will aber weiterhin in wachstumsstärkere Bereiche wie Cybersicherheit investieren. Wir haben auch nichts über Entlassungen im Bereich der Cybersicherheit bei anderen Unternehmen gehört, weder bei Alphabet (Google), Meta, noch anderen.

          Tatsächlich haben meisten Cybersicherheitsunternehmen im Jahr 2022 keine Entlassungen vorgenommen. Wenn man sich den größten Teil des Jahres 2022 ansieht, hat das durchschnittliche Unternehmen im Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Basket die Zahl seiner Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr sogar erhöht – um durchschnittlich je 21 Mitarbeiter.[4] Warum ist das so? Da der Markt für Cyberangriffe weiterhin rasant wächst, müssen Unternehmen, die sich mit Cybersicherheit befassen, weiterhin investieren und innovativ sein, um Lösungen für die immer raffinierteren Angriffe der Zukunft anbieten zu können und somit einen Wettbewerbsvorteil zu behalten.

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          Das Umsatzwachstum im Bereich Cybersicherheit hat sich verlangsamt, aber die aufgeschobenen Einnahmen sind gestiegen

          Im Jahr 2022 verzeichneten viele Unternehmen zwar weiterhin zweistellige und manchmal sogar dreistellige Umsatz- und Gewinnzuwächse, aber die Wachstumsrate ging insgesamt zurück. Die Schätzungen der Wall Street für das Wachstum im Bereich der Cybersicherheit waren sehr optimistisch, und infolgedessen konnten einige Unternehmen diese Erwartungen nicht ganz erfüllen. Anleger befürchteten daher, dass das sinkende Umsatzwachstum die sinkenden Ausgaben für Cybersicherheit widerspiegelt, was jedoch nicht unbedingt der Fall war.

          Was wir tatsächlich gesehen haben, ist, dass Unternehmen nach neuen Wegen suchen, ihre Ausgaben für Cybersicherheit zu optimieren, um ihren Cashflow zu verbessern. Als das Unternehmen CrowdStrike beispielsweise seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2022 veröffentlichte, erklärte CEO George Kurtz, dass man die Verbuchung bestimmter Umsätze auf künftige Quartale verschieben musste, weil sich die „Verkaufszyklen bei kleineren Kunden verlängert haben“ und „größere Kunden aufgrund der vorherrschenden makroökonomischen Schwierigkeiten mehrphasige Starttermine für Abonnements anstreben“.[5] Ein ebenso interessanter Trend, den wir beobachten konnten, ist, dass die Umsatzabgrenzungen bei vielen Unternehmen im Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Basket im Jahr 2022 ansteigen. Im ersten Quartal stiegen die aufgeschobenen Umsätze im Vergleich zum Vorquartal um 3 Prozent. Im zweiten Quartal stieg dieser Wert auf 8 Prozent, und im dritten Quartal stieg er nicht nur um weitere 6 Prozent, sondern im Jahresvergleich sogar um 19 Prozent.

          Dies zeigt nicht nur, dass die Branche für Cybersicherheit weiter wächst, da Unternehmen bestehende Angriffe abwehren und sich auf neue Angriffe vorbereiten müssen, sondern auch, dass mehr Geld dafür ausgegeben wird. Das verringert die Befürchtungen über rückläufige Ausgaben für Cybersicherheit deutlich, denn die zurückgestellten Einnahmen steigen weiter.

          Wir gehen davon aus, dass sich diese Trends bis 2023 fortsetzen werden, und wir werden sehen, dass die Entkopplung zwischen Umsatz und verzögertem Umsatz zu sinken beginnt, wenn die aufgeschobenen Einnahmen die tatsächlichen Einnahmen für den Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Basket unterstützen, der in diesem Jahr für den Index einen Gesamtwert von etwa 44,7 Milliarden US-Dollar erreichen dürfte. Zum Vergleich: 2021 betrug der Gesamtwert 33,2 Milliarden Dollar.[6] Wir sehen inzwischen auch zunehmend mutige Entscheidungen von CEOs. So beschloss Cloudflare, im dritten Quartal zum ersten Mal seit 12 Jahren die Preise zu erhöhen, was sich laut CEO Matthew Prince nur geringfügig auf die Kundenbindung auswirkte. Die Kunden waren eher verwundert darüber, warum das Unternehmen dies nicht schon früher getan hatte.

          man working with laptops

          Dollar-Stärke schwindet

          Der Druck auf den US-Dollar hat sich auch auf Cyberaktien ausgewirkt, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2022, als der Dollar seinen Höchststand erreichte. Die US-Währung erreichte Ende September 2022 ihren Höchststand und ging ab dem letzten Quartal 2022 wieder zurück – ein Trend, der sich in diesem Jahr fortgesetzt hat. Der schwächer werdende Dollar macht die Unternehmen im Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Basket deutlich wettbewerbsfähiger, da ihre Leistungen im internationalen Vergleich billiger werden. Wenn der Dollar weiter fällt, wie es derzeit der Fall ist, ist dies für die Wettbewerbslandschaft im Basket durchaus günstig. Der Index besteht zu etwa 74 Prozent aus in den USA notierten Aktien, so dass ein schwächerer Dollar das Potenzial hat, aus dem negativen letztjährigen Trend einen positiven Impuls zu machen.

           

          3. Warum eine hohe Umsatzreinheit das Engagement in zukünftiges Wachstum im Bereich Cybersicherheit optimieren kann

          Wir haben dargelegt, dass das Thema Cybersicherheit von einem allgemeinen Ausverkauf im Technologiebereich erfasst wurde und die Märkte dabei vielleicht nicht die Nuancen zwischen den Aussichten der Branche und der Technologie im Allgemeinen erkannt haben. Vielleicht sind Sie der demzufolge auch Meinung, dass Cybersicherheit ein Thema ist, das Potenzial für beachtliches zukünftiges Wachstum bringt. Und dabei haben wir in diesem Beitrag noch nicht einmal die Megatrends angesprochen: Zu ihnen gehören das explosive Wachstum des Internet of Things – dem Internet der Dinge – das die Angriffsfläche für Cyberkriminelle vergrößert und die Ausgaben für Cybersicherheit erhöht. Wenn Sie diese Erwartung teilen, sollten Sie in Erwägung ziehen, sich gezielt im Bereich Cybersicherheit zu engagieren und dadurch eine zu starke Korrelation zur Technologiebranche im Allgemeinen vermeiden. Aus diesem Grund haben wir den Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Basket Index so konzipiert, dass er eine Umsatzgewichtung verwendet, die das Engagement in „Pure-Player“ und Unternehmen, die einen höheren Anteil ihrer Umsätze mit Cybersicherheitsunternehmen erzielen, maximiert. Er vermeidet ein Engagement in Nicht-Pure-Player oder Unternehmen, die weniger als 20 Prozent ihrer Umsätze mit Cybersicherheit erwirtschaften. Der Index ist daher eine Option auf dem Markt, um das Engagement im Bereich der Cybersicherheit zu optimieren, anstatt nur ein allgemeines, weitläufiges Technologieengagement zu bieten.

           

          Verwandter ETF:

          RCRS: Rize Cybersecurity and Data Privacy UCITS ETF

           

          Verweise:

          [1] Crunchbase, “Tech Layoffs: U.S. Companies That Have Cut Jobs In 2022 and 2023”, March 2023. Available at: https://news.crunchbase.com/startups/tech-layoffs/

          [2] F5 Networks, “F5 Reports 2% Revenue Growth in its First Quarter of Fiscal Year 2023”, January 2023. Available at: https://investors.f5.com/media/document/ca784611-3a67-41dc-8bfe-2ab56babf3ce/assets/Q123%20Earnings%20PR%20(1-24-23).pdf?disposition=inline

          [3] FactSet, Tematica Research, February 2023

          [4] Ibid

          [5] CNBC, “CrowdStrike shares tumble on weaker-than-expected growth in new revenue”, November 2022. Available at: https://www.cnbc.com/2022/11/29/crowdstrike-shares-drop-on-weaker-than-expected-growth-in-new-revenue.html

          [6] Ibid

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